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von Thilo Wilke

Für Johannes Leven wurde der Wechsel als Spielertrainer zum FSV Zellingen eine Reise in die eigene Vergangenheit. Denn einst hatte der frühere Landesliga-Spieler genau dort die Grundlagen des Spiels gelernt. Nun kehrte er in neuer Funktion zu seinem Heimatverein zurück, wo er vor allem wieder Spaß am Fußball vermitteln möchte. anpfiff.info sprach mit dem 26-Jährigen über seine neue Aufgabe, die Ziele und den Respekt.

“Ich habe jetzt sechs Jahre in Leinach gespielt. Das ist ein geiler Verein, zu dem ich immer Kontakt haben werde aber ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Dazu ist der FSV Zellingen mein Heimatverein, der schon mehrmals angefragt hatte,” nennt Johannes Leven gleich mehrere Gründe für seinen Vereinswechsel vor dieser Spielzeit. Dabei wechselte er nicht nur die Trikotfarbe, sondern auch gleich die Aufgabe. Während er beim Landesligisten in Leinach ein absoluter Führungsspieler war, übernahm er bei seinem Heimatverein die Rolle als Spielertrainer. Für den in Zellingen wohnenden Leven sei das auch eine Herzensangelegenheit, nachdem er noch einen Großteil der Spieler persönlich gut kennt.

Mit Freude an die Aufgabe

“Es macht Spaß, wenn du weißt, dass auf dem Trainingsplatz im Schnitt 25 Spieler warten,” beschreibt der 26-Jährige seine Freude. Doch nicht nur die hohe Trainingsbeteiligung wirkt sich positiv auf die Laune des neuen Spielertrainers aus, auch die Stimmung in der Mannschaft sei hervorragend, wie er bestätigt. “Wir haben eine gute Truppe mit vielen jungen Spielern, die gerade erst aus der Jugend gekommen sind. Die Stimmung ist super und wir unternehmen auch außerhalb des Platzes viel miteinander,” so Leven. Dabei genießt er nicht nur als Trainer einen besonderen Stellenwert, denn der Offensivspieler kann aus seinen Leinacher Jahren auf die Erfahrung von über 100 Landesliga-Spielen zurückgreifen. Das kommt gut an.

“Ich genieße den Respekt, der mir als erfahrener Landesligaspieler zurückgebracht wird. Das ist echt geil und es freut mich wenn die Jungs dann aufmerksam zuhören, wenn ich was sage,” so Johannes Leven erfreut. Dabei kann er und Co-Trainer Marcell König gerade seinen Youngsters noch einiges beibringen, denn vor dieser Spielzeit hatte das Trainerteam mit Julian Wohlfahrt, Manuel Wohlfahrt, Tilman Hemberger und David Seubert Zuwachs aus der Jugend bekommen. So fehlten bis auf Leven selbst die ganz großen Verstärkungen, obwohl viele Trainer dennoch den FSV Zellingen zu den absoluten Topfavoriten zählen.

Spaß steht im Vordergrund

“Die Mannschaft ist mit gerade einmal zwei Siegen relativ bitter abgestiegen. Da war die Stimmung am Boden, weshalb wir erstmal wieder den Spaß in den Vordergrund bringen wollten. Natürlich kommt auch mit Erfolgen der Lust am Fußball wieder. Deswegen wollen wir auch oben mitspielen,” sagt Leven auf die Frage nach den Zielen in dieser Saison. Auch mit dem bisherigen Saisonstart zeigt sich der laufstarke Angriffsspieler zufrieden, denn nachdem Sieg gegen den FV Langenprozelten-Neuendorf folgte eine Punkteteilung gegen Mitfavorit TSV Partenstein, ehe die Mannschaft nun den FV Wernfeld/Adelsberg besiegen konnte.

“Kein einfaches Spiel”

“Mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen bin ich zufrieden, denn das waren alles Gegner, die ich am Ende der Saison oben in der Tabelle sehe,” so das positive Fazit zum Saisonstart von Johannes Leven. Gerade gegen die ambitionierten Partensteiner zeigte der Kreisligaabsteiger, dass er durchaus an der Tabellenspitze mithalten kann, auch wenn er mit etwas Glück den Punktgewinn beim Turn- und Sportverein mitnehmen konnte. Es folgte ein 3:0-Heimerfolg über Wernfeld-Adelsberg, als der Spielertrainer in der Endphase selbst mit einem Doppelpack für die Entscheidung gesorgt hatte. Allerdings war dieser Auftritt sein erster Saisoneinsatz gewesen, nachdem er zuvor wegen eines Hexenschusses gefehlt hatte.

“Bei den hohen Temperaturen wollten wir Ball und Gegner laufen lassen. Wir haben es aber nachdem frühen Tor verpasst nachzulegen. Die zwei Tore am Ende waren dann nochmal wichtig, auch wenn wir eigentlich relativ sicher den Sieg über die Bühne gebracht haben, analysiert Johannes Leven den Heimerfolg nochmals rückblickend. Nun kommt es zum nächsten Spitzenspiel, denn am Sonntag darf der Absteiger zum Tabellensechsten SG Karsbach/Heßdorf reisen. Der Aufsteiger hatte mit zwei Siegen aus drei Spielen für Furore sorgen können, wie auch der Zellinger Übungsleiter weiß: “Wenn wir so spielen, wie wir trainiert haben und die Vorgaben umsetzen, dann haben wir gute Chancen. Allerdings dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen. Es wird kein einfaches Spiel werden.”