SG Buchbrunn/Mainstockheim verliert Finale gegen Schollbrunn
SG Buchbrunn-Mainstockheim – SC Schollbrunn 1:2 (1:1).

Kurz vor Schluss kassierte die SG Buchbrunn/Mainstockheim am Pfingstmontag Abend das entscheidende Gegentor. Zuvor stand sie mit dem klassenhöheren Gegner SC Schollbrunn auf Augenhöhe und hätte in Abschnitt zwei die Führung erzielen können.

Der Traum vom Pokal-Coup platzte zwei Minuten vor Spielende. Nach einer Ecke spielten die Schollbrunner ihre Cleverness aus und stocherten den Ball aus dem Gewühl zum 2:1 über die Torlinie. SG-Trainer Ali Akdeniz, der sich nach einer Stunde eingewechselt hatte, war wenige Sekunden zuvor vom Feld gegangen. Nun spurtete der 42-Jährige wieder in die Spitze, gab das Signal, jetzt noch einmal alles nach vorne zu werfen. Am Ende vergebens – der mit 700 Euro dotierte Scheck für den Sieger ging in den Spessart.
Lange Zeit hatte es auf der schmucken Sportanlage von Ausrichter FSV Zellingen gut für den Außenseiter aus der Kreisliga ausgesehen, der auf einmal mit dem Bezirksligisten ebenbürtig war. Eine erste Annäherung an das gegnerische Gehäuse gelang der SG nach einer Viertelstunde mit einem Freistoß von Patrick Brenneis aus rund 20 Metern. Auch das zweite Mal näherte sich der Außenseiter durch eine Situation mit ruhendem Ball an. Nach einem platziert getretenen Freistoß von Tobias Förster parierte Schollbrunns Torhüter Friedrich Hyn, Felix Hartmann setzte nach – nur Abstoß. Auf der Gegenseite klärte Daniel Kübler Mitte der ersten Halbzeit vor einem gefährlich vor dem eigenen Tor aufgetauchten Jan Birkholz auf Kosten einer Ecke, die SG-Torhüter Christian Gedrat aus der Luft fischte.
Verhaltene Offensive
Viel war in einer von beiden Mannschaften mit allenfalls verhaltener Offensive geführten Begegnung noch nicht passiert, als Brenneis den Ball aus dem Mittelfeld steil auf den gestarteten Hartmann legte, der noch zwei Verteidiger abschüttelte und am gegnerischen Torhüter vorbei das 1:0 erzielte. Schollbrunn, das nur in den ersten Minuten bestimmt, danach aber nachgelassen hatte und sich auf einen ausgeglichenen Verlauf einlassen musste, antwortete, indem Peter Anhölcher von rechts in den Strafraum eindrang, quer auf Jan Birkholz legte, dessen Schuss von der Abwehr zunächst verteidigt wurde. Aus dem Hinterhalt jedoch visierte Sebastian Gerlich mit einer Direktabnahme das lange Eck an und erzielte nur vier Minuten später den raschen Ausgleich. Das Unentschieden zur Halbzeit entsprach durchaus den von beiden Seiten gezeigten Leistungen.
SG mit größerem Schwung
Mit einem größeren Schwung kehrte die SG nach dem Seitenwechsel aus der Kabine zurück. “In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, haben aber mindestens drei oder vier hochkarätige Chancen liegen lassen”, bilanzierte Akdeniz. Die erste Gelegenheit nach Wiederbeginn leitete Oliver Koch ein, als er den Ball von links quer auf den mitgelaufenen Maximilian Rüdling legte. Doch dessen Abschluss kratzte ein Verteidiger noch von der Linie. Bei einem Kopfball von Dominik Wachter war wiederum der gegnerische Torhüter zur Stelle. Ein Schuss von Koch nach einer Brenneis-Ecke strich nur knapp über das Gehäuse.
Die Begegnung wurde offener, beide Mannschaften in ihren Bemühungen offensiver. Das brachte auch Schollbrunn ab Mitte der zweiten Halbzeit einige Chancen ein. Roman Ratter, der sich in einer sehr fair geführten Begegnung die einzige gelbe Karte bei Schiedsrichter Jimmy Genheimer einhandelte, drang von links in den Strafraum ein, doch schoss rechts am Tor vorbei. Die folgenden Versuche von Birkholz und Rafael Gogollok wurden zur Beute des sicheren Gedrat. Ein Raunen ging durch die Kulisse, als Hyn einen Schuss von Ali Akdeniz über die Querlatte wischte. Auf der Gegenseite scheiterte Sebastian Gerlich am Balken. Nur eine Unsicherheit erlaubte sich Gedrat fünf Minuten vor Spielende, als er bei einer Flanke von links herauslief, aber nicht konsequent einschritt. Stefan Haas verpasste jedoch mit einem Kopfball das Tor um Zentimeter. Am Ende schlug Schollbrunn, das in der Schlussphase mehrmals am 16-Meter-Raum Gefahrenalarm auslöste, zu. “Man darf sich nicht wundern, wenn man so viele Möglichkeiten ausgelassen hat, dass man kurz vor Schluss gegen eine derart abgezockte Mannschaft doch noch ein Gegentor kassiert”, erklärte Akdeniz erhobenen Hauptes nach dem Spiel. “Wir hätten diesen Sieg natürlich gerne mitgenommen, wir wollten dies unbedingt, aber letztlich fehlte uns im Abschluss das nötige Quäntchen Glück.”
Jürgen Sterzbach: „Kurz vor dem Ziel geschlagen“, Die Kitzinger, 21.05.2013, Seite 16