Rudolph will nicht als Absteiger gehen
In der Fußball-Kreisliga Main-Spessart empfängt die FV Gemünden/Seifriedsburg den FSV Zellingen zu einer Schlüsselpartie im Abstiegskampf. Im Falle eines Heimsieges könnte die FVGS vorerst durchatmen, eine Niederlage würde den Druck weiter erhöhen.
»Nicht wiederzuerkennen« sei seine Mannschaft gegen Retzbach gewesen, ärgert sich FVGS-Trainer Stefan Rudolph noch Tage nach der 0:3-Heimpleite am Osterwochenende. Gemünden/Seifriedsburg war mit einem Sieg gegen Konkurrent Gössenheim und zwei Unentschieden gegen Hettstadt und Neuhütten-Wiesthal gut ins neue Fußball-Jahr gestartet. Und dann das. »Die Art und Weise unseres Auftritts hat die guten Eindrücke aus den drei Spielen zuvor relativiert«, zeigt sich Rudolph enttäuscht. Gegen Zellingen müsse seine Mannschaft wieder das Herz und die Leidenschaft der ersten Spiele zeigen, fordert der 33-Jährige.
Die im Saisonverlauf unerwartet in die Bredouille geratene Rudolph-Elf hat auf Tabellenplatz zwölf momentan fünf Punkte Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz des FSV. »In letzter Zeit haben die Teams hinter uns auch richtig gepunktet, Wiesenfeld/Halsbach hat uns überholt, jetzt sollte auch der letzte gemerkt haben, was los ist.« Der wohnhafte Karlburger stellt für das Zellingen-Spiel klar: »Ein Sieg ist Pflicht.« Dafür müsse seine Mannschaft »erst den Kampf annehmen und dann ihre spielerischen Vorteile nutzen.«
Schmidt kennt die meisten Spieler
Die Tatsache, dass er im Sommer auf die Trainerbank des TSV Karlburg II wechselt, sieht Rudolph nicht als psychologischen Nachteil im Abstiegskampf. »Die Mannschaft und ich, wir möchten uns auf keinen Fall mit dem Abstieg verabschieden. Wir gehören nicht da hin, wo wir gerade stehen.«
Das sieht auch Trainerkollege Andreas Schmidt (Zellingen) so. »Gemünden/Seifriedsburg hat eine Qualität, mit der sehr viele Mannschaften in der Liga nicht mithalten können.« Der 30-Jährige muss es wissen, schließlich hat er vier Jahre lang in der Jugendabteilung der FVGS gearbeitet. »Ich weiß nicht, ob am Sonntag überhaupt ein Spieler auf dem Platz steht, den ich nicht mal trainiert habe.« Aufgrund seiner Vergangenheit wird das Spiel in Gemünden ein sehr emotionales, aufgrund der Tabellensituation auch ein sehr wichtiges. Schmidt, im letzten Drittel der Saison kurzfristig eingesprungen, soll den Tabellenvierzehnten Zellingen in der Kreisliga halten. Trotz der zwei Niederlagen gegen die starken Retztal-Teams zuletzt bleibt der C-Lizenz-Inhaber zuversichtlich. »Gössenheim ist auf dem Relegationsplatz nur zwei Punkte weg, und gegen die spielen wir noch.«
Gegen die FVGS muss Schmidt auf Marco Rickert, Spielführer Stefan Endrich (beide Bänderriss), Stefan Bausewein und Ferdinand Fingerhut (beide Studium) verzichten. Bei den Hausherren sind Philipp Legedza (Leiste), Nico Heinz und Sebastian Mehler (beide muskuläre Probleme) fraglich.
Pikant: FVGS-Mittelfeldmann Jens Rosenkranz tritt am Sonntag gegen seinen baldigen Verein Zellingen an, bei dem er ab Sommer als Co-Spielertrainer ein Gespann mit Schmidt bilden wird.(Main-Echo).