Eine kämpferisch überzeugende Leistung bot der FSV beim Spiel in Müdesheim, während die Zweite auch im dritten Spiel nach der Pause eine Niederlage hinnehmen musste.

Schon vor dem Spiel war klar, dass auf dem mit Grasbüscheln garnierten Holperacker in Müdesheim an ein spielerisch hochwertiges Spiel nicht zu denken ist. So war die Taktik, den Ball nicht zu lange halten zu wollen, zum einen deswegen, zum anderen wegen der großen Hitze die einzige Alternative. Es entwickelte sich ein verteiltes Spiel, wobei keine Abwehr gute Einschussmöglichkeiten zuließ. Ledigleich einmal in der ersten Hälfte tauchte en gegnerischer Stürmer gefährlich vor unserem Tor auf, konnte aber noch rechtzeitig abgeblockt werden. So fiel auch die Führung für uns recht überraschend, als wieder einmal Johannes Lang aus 20 Metern abzog und der abgefälschte Schuss den Weg ins Tor fand. In der Folgezeit stand unsere Abwehr sicher, so dass man sich eigentlich keine Sorgen machen musste. Doch wie unser 1:0 fiel auch der Ausgleich aus dem Nichts heraus, als ein Schuss aus fast 25 Metern für alle, vor allem die Zuschauer, überraschend einschlug. Was wie ein Tormannfehler aussah, entpuppte sich aber letztlich, wie Norman Götz glaubhaft versicherte, als unhaltbarer weil verdeckter Schuss. Doch durch diesen Ausgleich ließ sich die Mannschaft nicht schocken und versuchte weiterhin nach vorn zu spielen. Dies wurde auch belohnt, denn nach einem Freistoss konnte der für Binsfeld spielende Zellinger Phillipp Heil im Kasten den Ball nicht festhalten und wiederum Johannes Lang konnte locker aus kurzer Entfernung einschieben. Endlich einmal war auch uns das Glück hold bei einem geschenkten Treffer.
Nach der Pause hatten sich die Gastgeber einiges vorgenommen, denn sie versuchten, uns in die eigene Hälfte zu drängen. Klare Aktionen kamen aber nicht zustande, da die Platzverhältnisse dies kaum zuließen. Aber auch die sich bietenden Konterchancen verpufften, da ein geordnetes Abspiel in die Spitze fast unmöglich war. So plätscherte das Spiel ohne große Aufregung dahin, lediglich die gelbrote Karte für David Schmitt sorgte noch für etwas Nervenkitzel. So sehnten die Zuschauer den Abpfiff herbei, und lediglich der Schiedsrichter ergötzte sich offenbar so an dem Spiel, dass er unerklärliche 4 Minuten nachspielen ließ.
Ein wichtiger Sieg, bei dem es um keinen Schönheitspreis ging, war unter Dach und Fach. Die Rückkehr von Dirk Münch, Stefan Endrich und David Schmitt brachte den erwünschten Erfolg, denn die Defensive stand sehr sicher und ließ fast keine Chancen zu. Probleme bereitet die Offensivabteilung, denn außer Johannes Lang konnte in den letzten Wochen niemand überzeugen. Hier gilt es den Hebel anzusetzen und noch mehr an sich zu arbeiten. Aber die Mannschaft kann zuversichtlich nach Vorne schauen, denn nachdem sich das Lazarett hoffentlich weiterhin lichten wird, stehen auch wieder mehr Alternativen zur Verfügung.
Die Zweite hatte wiederholt mit Personalmangel zu kämpfen, und so war es schwierig, überhaupt elf Mann aufzutreiben. Unverständlich ist vor allem, dass viele derjenigen, die am Wochenende nicht zur Verfügung stehen können, aus welchen Gründen auch immer, offenbar nicht in der Lage sind, dies dem Trainer kurz und knapp per SMS mitzuteilen. Dies gebietet allein schon die Höflichkeit und die Kameradschaft den Mitspielern gegenüber, die Spaß am Fußball haben und zumindest mit elf Mann auf dem Platz stehen wollen. Hier noch mal danke an die oftmals von den „Jüngeren“ belächelten „Älteren“, die zumindest in Sachen Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein diesen meilenweit voraus sind. Die 0:1-Niederlage war ob der Umstände so nebensächlich wie verdient.